Pressemitteilung Nr. 50/2025
Emmendingen, den 17.12.2025
Arbeiten und Leben im Grünen – auf dem Bergfritzenhof
Die ländlichen Gebiete im Kreis Emmendingen haben ihren ganz besonderen Reiz, bringen aber auch spezielle Herausforderungen mit sich. Der Emmendinger Landtagsabgeordnete Rüdiger Tonojan beschäftigt sich daher schon lange mit Fragen des ländlichen Raums: Wie können entlegenere Ortsteile oder Höfe erhalten werden, wie können diese attraktiv gestaltet werden, und welche Konzepte gibt es hierfür?
Ein gutes Beispiel dafür, wie ein nicht mehr bewirtschafteter Hof mit neuem Leben erfüllt werden kann, ist der Bergfritzenhof in Freiamt, den der Abgeordnete kürzlich besucht hat.
Der Bergfritzenhof ging 2017 in seiner heutigen Form als Wohnprojekt an den Start und wurde nach den Regeln des Mietshäusersyndikats als GmbH über Bank- und Direktkrediten von Privatpersonen erworben. Heute leben auf dem ehemaligen Bauernhof, der bereits seit Ende der 90er Jahre nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird, 20 Erwachsene und 15 Kinder. Das Anwesen besteht aus mehreren Gebäuden und einem großen Außenbereich, der auch als Nutzgarten genutzt wird. Die Dächer sind mit PV-Modulen belegt.
Der Hof wird aber nicht nur von den Bewohner*innen genutzt, sondern hat auch verschiedene öffentliche Angebote: Auf dem Hof gibt es einen großen Seminarraum, der sowohl von Bewohner*innen als auch von Gästen genutzt werden kann. Hier finden Seminare, Workshops, Yoga-Kurse oder auch kulturelle Veranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit statt. Wichtig ist den ‚Bergfritz*innen’ ein guter Kontakt zur Nachbarschaft. Beispielsweise wird die Bevölkerung regelmäßig zum Tag der offenen Tür eingeladen.
Das neueste Projekt auf dem Hof ist ein Coworking-Space: Auf dem Hof wurden Arbeitsplätze für bis zu acht Menschen in traumhafter Umgebung geschaffen. Für durchschnittlich 10 Euro täglich stehen Schreibtische, Regale und Schränke zur Verfügung. Das Konzept ist Teil von Zukunft.Raum.Schwarzwald im Kreis Emmendingen und wurde vom Land finanziell unterstützt. Das Geld wurde in weitere Möbel, einen Beamer und eine Musikanlage investiert. Neben dem Bergfritzenhof wurden der sogenannte Zukunfts-Raum in der Waldkircher Fabrik Sonntag und ein Coworking-Space in Herbolzheim gefördert. Das dritte Projekt sind nun die Coworking-Arbeitsplätze auf dem Bergfritzenhof.
Die Bewohner*innen erzählten beim Besuch des Abgeordneten, dass der Bergfritzenhof von der lokalen Bevölkerung anfangs kritisch betrachtet wurde. Mittlerweile habe sich das aber geändert. Die Bewohner*innen haben nicht nur den alten Hof wiederbelebt, sondern sind auch im Dorf präsent und bringen sich in die Gemeinschaft ein, beispielsweise im Waldkindergarten. Rüdiger Tonojan freute sich, dass das Wohnprojekt so gut in das Dorfleben integriert hätte: „Es ist wichtig, dass gerade bei älteren Bestandsgebäuden die Art der Nutzung ergebnisoffen überdacht wird, um neue Konzepte zu ermöglichen. Hier auf dem Bergfritzenhof ist man das mit großem Engagement und Einsatz angegangen.
Um Nutzungsänderungen vor allem im Außenbereich von ehemals Landwirtschaftlichen Betrieben anzupassen, müssen gesetzliche Vorgaben abgebaut werden. Profitieren davon können nicht nur die Bewohner*innen, sondern auch die Dorfgemeinschaft und damit der gesamte ländliche Raum. “, so der Abgeordnete.