Pressemitteilung Nr. 27/2025
Emmendingen, den 14.08.2025
Am vergangenen Freitag traf sich Rüdiger Tonojan MdL im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum auf der Hochburg Emmendingen mit Herrn Dr. Schreiner und Frau Leister zum Kennenlerngespräch.
Herr Dr. Schreiner ist Leiter des Dezernats Ländlicher Raum im Landratsamtsamt Emmendingen und daher zuständig für das Landwirtschaftsamt inklusive landwirtschaftlichem Bildungszentrum Emmendingen-Hochburg, das Vermessungsamt, Amt für Flurneuordnung, Forstamt und den Landschaftserhaltungsverband. Frau Leister ist seit Anfang des Jahres Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Freiburg mit Sitz auf der Hochburg.
Der Abgeordnete hatte das Gespräch mit Dr. Schreiner und Frau Leister gesucht, da er - neben seiner langjährigen kommunalpolitischen Tätigkeit und Mitgliedschaft im Kreistag - im Landtag Mitglied der Ausschüsse Umwelt und Ländlicher Raum ist und sich sehr mit landwirtschaftlichen Themen beschäftigt, die auch für den Kreis Emmendingen sehr wichtig sind.
Der Treffpunkt auf der Emmendinger Hochburg war bewusst gewählt: Das Landwirtschaftliche Bildungszentrum (LBZ) Hochburg ist aus der Ackerbauschule hervorgegangen und somit in deren Nachfolge, die älteste landwirtschaftliche Ausbildungsstätte auf badischem Boden. Nächstes Jahr feiert sie das 180-jährige Bestehen. In direkter Nachbarschaft mit der Außenstelle des LTZ Augustenberg, dem Kompetenzzentrum für ökologischen Landbau KÖLBW und der Bio-Musterregion schlägt hier das grüne Herz der Region.
Ein wichtiges Thema des Gesprächs war die landwirtschaftliche Fachschulkonzeption: Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der landwirtschaftlichen Fachschulen in Baden-Württemberg wurde das LBZ Hochburg eine von drei Schwerpunktfachschulen für die Vollzeitausbildung; hiermit konnte sichergestellt werden, dass dieser Standort auch in Zukunft erhalten bleiben kann.
Besonders am Herzen lag Tonojan, sich über die Bio-Musterregion zu informieren - immerhin hatte er sich vor Jahren im Emmendinger Kreistag aktiv dafür stark gemacht, sich gemeinsam mit Freiburg und dem Kreis Breisgau-Hochschwarzwald dafür zu bewerben. Um die Bedeutung der Bio-Musterregion hervorzuheben, wurde diese an das Dezernat Ländlicher Raum angedockt, wie Dr. Schreiner betont. Er freute sich mitzuteilen, dass die Förderung der Bio-Musterregion Freiburg zum 15. Oktober des Jahres erneut für drei Jahre verlängert wird.
Diese Verlängerung ist an Zielvereinbarungen gebunden: Neben der vom MLR vorgegebenen Vereinbarung, dass in Küchen und Kantinen in der Trägerschaft der Kooperationspartner in Zukunft mehr biologische Lebensmittel aus der Region verarbeitet werden, um die Wertschöpfung in der Region zu halten, hat die Bio-Musterregion noch weitere Ziele, die Frau Leister ausführlich vorstellte: Zum Beispiel die Verwendung bio-regionaler Produkte als Geschenke bei Jubiläen oder ähnlichen Anlässen der Kooperationspartner. Dafür eignet sich das „Bio-Päckle“, das gemeinsam mit der Regionalwert Frischekiste von der Bio-Musterregion entwickelt wurde, besonders gut. Ein weiteres Ziel sind Unterstützungsangebote für Betriebe, die auf biologische Produktion umstellen wollen oder Neueinsteiger sind. Hierzu wird eng mit dem ÖkoNetzBW gearbeitet.
Daneben nannte Frau Leister die Außerhausverpflegung, die Stärkung von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwi), den regionalen Einkaufsführer, den regelmäßigen Newsletter und verschiedene Veranstaltungen, um die Betriebe und Produkte besser zu promoten. Zur neuen Förderperiode wird Frau Leister ihre Stelle mit einer neuen Kollegin teilen, die zusammen mit einer Werkstudentin das Team ergänzt.
Rüdiger Tonojan freute sich über die tollen Ideen der Bio-Musterregion und besonders darüber, dass die Landwirt*innen diese so gut annehmen: „Die Bio-Musterregion hat sich als wichtiges Instrument etabliert, um Produzent*innen, Lebensmittelhandwerk, Handel und Verbraucher*innen zusammenzubringen. Hiermit wird nicht nur der Absatz von Bio-Lebensmitteln gesteigert, sondern auch ein größeres Bewusstsein für gesunde Ernährung geschaffen.“, so der Abgeordnete.
Im Bezug auf Förderungen des Landes brachte Dr. Schreiner noch die Idee einer „ELR-Reise“ im Landkreis auf. Es gebe gute Beispiele, wo mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ELR mit relativ wenig Mitteln viel erreicht werden konnte. Er schlug vor, sich die Ergebnisse einmal im Rahmen einer Exkursion anzuschauen. Auch berichtete er darüber, dass es aktuell eine Bauleitplanung auf der Hochburg gebe, mit dem Ziel, das Potential der Flächen und Räumlichkeiten zu erfassen. Eine Offenlegung sei für das nächste Jahr geplant. Schließlich wies er noch auf die seit Jahren andauernde Unterfinanzierung bei der Privatwaldberatung an, die ihm große Sorgen bereite.
Rüdiger Tonojan bedankte sich für das gute Gespräch und stellte fest, dass es im Landkreis viele verschiedene Stellschrauben gebe, um den ländlichen Landkreis weiterhin attraktiv zu gestalten. Er versprach, für die Bio-Musterregion und das „Bio-Päckle“ zu werben und sich in Stuttgart für den Landkreis und seine vielfältige Land- und Waldwirtschaft einzusetzen.