Pressemitteilung Nr. 38/2025
Emmendingen, den 09.10.2025
Anfang Oktober war Rüdiger Tonojan MdL zu Besuch in der Rettungswache des DRK-Kreisverbands Emmendingen, um mit Geschäftsführer Alexander Breisacher über die aktuelle Situation des DRK und des Rettungsdiensts zu sprechen.
Breisacher informierte den Abgeordneten zu Beginn darüber, dass die Rettungswache Emmendingen eine Förderzusage des Landes in Höhe von 2,8 Mio. Euro erhalten habe, und dass auch die Baugenehmigung bereits vorliege. In den Neubau sollen die Rettungswache und acht Fahrzeugboxen einziehen. Für den Neubau auf dem aktuellen Grundstück in der Freiburger Straße müssen die alten Garagen weichen. Ob auch die neue Integrierte Leitstelle dort realisiert werden kann, werde gerade noch geprüft.
Emmendingen habe großes Glück gehabt, so Breisacher. Von 24 Förderanträgen wurden landesweit nur zwei bewilligt. Auch die Förderung der Rettungswachen in Malterdingen und Herbolzheim wurden abgelehnt, da die Haushaltsmittel erschöpft sind. Beim Rundgang durch die Rettungswache und die Integrierte Leitstelle konnte sich der Abgeordnete selbst ein Bild machen, welch enormer Platzmangel überall herrscht und wie verwinkelt die Gebäude sind, die in den letzten Jahrzehnten sukzessive ergänzt worden. „Ich freue mich, dass das DRK die Förderzusage bekommen hat. Die Rettungsdienste brauchen eine gute Infrastruktur, um sicher und zuverlässig arbeiten zu können, und auch um dem Personal gute Arbeitsbedingungen bieten zu können.“, so Tonojan.
Das DRK ist stark vom Ehrenamt geprägt. So gibt es im Landkreis 26 Ortsvereine mit rund 2150 aktiven Mitgliedern, die in 2024 72.218 Stunden für ihre Ortsvereine tätig waren. Getragen wird diese Arbeit von rund 300 hauptamtlichen Mitarbeitern, 23 Azubis und 19 junge Menschen im FSJ/BFD, die sich nach ihrem freiwilligen Jahr oftmals entscheiden, eine Ausbildung beim DRK zu machen.
Die Arbeit des DRK ist sehr breit aufgestellt. Neben der klassischen Rettungs- und Notfallarbeit bietet der Verband auch Schulbetreuung, einen Hausnotruf, Essen auf Rädern, einen Fahrdienst und Betreuung von Geflüchteten mittels Sozialarbeit, Integrationsmanagement, Migrations- und Rückkehrberatung an. Darüber hinaus hat das DRK drei Kleiderläden und verfügt über eine eigene Hundestaffel.
Auch problematische Themen wurden angesprochen. So sei die Einführung der verkürzten Hilfsfrist in einem ländlich geprägten Verbandsgebiet wie Emmendingen faktisch nicht umzusetzen, da die Entfernungen dafür zu groß seien. Da die Hilfsfristen in anderen Bundesländern erst ab der Straße und nicht wie in Baden-Württemberg ab Eingang des Notrufs gelten, können diese nicht verglichen werden.
Auch der Blick auf die Situation der Leitstellen im Land ist schwierig. Während die Krankenkassen und Teile der Politik auf weitere Konzentration der Leitstellen drängen, findet Breisacher diesen Ansatz unrealistisch. Die Leitstellen müssten in der Region verankert bleiben, um Arbeitskräfte zu binden und regionale Kenntnisse und Vernetzung zu nutzen. Alle Mitarbeitenden in der Leitstelle seien selbst auch im Einsatz unterwegs und würden so die Situation vor Ort besser einschätzen können. Wichtiger wäre ein technisches Synchronisieren der Leitstellen, damit diese sich untereinander besser unterstützen können. Eine Zusammenführung der Technik an wenige Standorte wäre eine gute Möglichkeit zu sparen; aktuell seien Kommunikationstechnik und Einsatzleitsysteme der Leitstellen noch uneinheitlich.
Zum Abschluss bedankte sich Rüdiger Tonojan für das Gespräch und für den haupt- und ehrenamtlichen Einsatz der vielen Aktiven des DRK. Der Abgeordnete, der selbst bei der DLRG aktiv ist, versprach, die angesprochenen Themen mit nach Stuttgart zu nehmen und sich dort für eine bessere Finanzierung der Rettungsdienste und den Erhalt kleinerer Leitstellen einzusetzen.