Pressemitteilung Nr. 18/2025
Emmendingen, den 04.07.2025
Rüdiger Tonojan MdL zu Besuch beim LEV
Rüdiger Tonojan MdL traf sich unlängst mit Vertretern der Geschäftsstelle des Landschaftserhaltungsverbandes Landkreis Emmendingen e.V. (LEV), um sich über die Aufgaben des gemeinnützigen Vereines zu informieren.
Die Vereinsmitglieder setzen sich aus Vertretern des Naturschutzes, der Land- und Forstwirtschaft, der Kommunen sowie der Kreisverwaltung zusammen und verfolgen gemeinsam das Ziel, einen Interessenausgleich zwischen Landnutzung und Landschaftspflege zum Wohle von Natur und Mensch zu erreichen.
Die Idee der Landschaftserhaltungs- oder Landschaftspflegeverbände kommt ursprünglich aus Bayern. Heute gibt es sie in Baden-Württemberg fast flächendeckend, wobei der LEV Emmendingen 1991 gegründet wurde und damit der erste in Baden-Württemberg war. Die Geschäftsstelle des LEV Emmendingen befindet sich in den Räumen des Landratsamtes und in direkter Nachbarschaft zum Landwirtschaftsamt. Hier arbeiten LEV, Naturschutz-, Forst- und Landwirtschaftsbehörde sehr gut und eng verzahnt zusammen.
Am Gespräch nahmen Geschäftsführer Hans Page, Thomas Weich und Gloria Nischan teil. Nischan kümmert sich vorwiegend um die Themen jährliche Landschaftspflegemaßnahmen und Wolfsmanagement und betreut die Landwirte bei Fragen rund um die Förderung von Wolfszäunen. Thomas Weich ist als Biotopverbundmanager zuständig für die Planung und Durchführung aller Arbeiten des Biotopverbunds im Landkreis. Außerdem betreut er federführend freiwillige Naturschutzmaßnahmen von privaten Waldeigentümern im Rahmen eines langfristigen Lichtwaldprogramms, das einmalig in Baden-Württemberg ist.
Der LEV wurde in einer Zeit gegründet, als der Naturschutz immer größeres Gewicht in der Öffentlichkeit erlangte und die Landwirte sich dagegen wehrten, dem Zeitgeist Tribut zollen zu sollen. Das Ziel des LEV ist es, beide Interessen unter einen Hut zu bringen. Diese Kooperation gelingt im Landkreis Emmendingen sehr gut, wie Page berichtet. Die Beratung und Betreuung der Landwirte, Kommunen und Verbände vor Ort sei dabei das entscheidende Instrument. So können hochwertige Mähwiesen erhalten bleiben, viel Schwarzwaldtäler offen gehalten und Böschungspflege samt Feuerökologie sachgerecht durchgeführt sowie viele weitere Maßnahmen der Landschaftspflegerichtlinien (LPR) als Bestandteils des Vertragsnaturschutzes umgesetzt werden. Die Landwirte und Winzer können somit für ihren Beitrag zur Biodiversität finanziell entschädigt werden.
Neben den oben genannten Maßnahmen führt der LEV regelmäßige Landschaftspflegetage mit bis zu 100 freiwilligen Helfern und die Juniorranger-Tage durch.
Die Arbeit des LEV hat einen guten Stand im Landkreis und wird von diesem auch finanziell gefördert. Durch seine Arbeit generiert der Verein jährlich ca. 2 Mio. Euro für praktische Landschaftspflegemaßnahmen im Landkreis Emmendingen. Ungefähr jeder dritte landwirtschaftliche Betrieb von den knapp 1000 Höfen, die am landwirtschaftlichen Fördersystem teilnehmen, ist in der Landschaftspflege aktiv und steht in Kontakt mit dem LEV.
Page wünscht sich grundsätzlich mehr Pragmatismus bei der Durchführung von Maßnahmen vor Ort und weniger bürokratischen Aufwand. Er äußerte auch den Wunsch nach einer institutionellen Förderung der Personalstellen durch das Land. Diese müssten jedes Jahr neu beantragt werden.
Tonojan bedankte sich für die interessanten Informationen und stellte fest: „Ich bin froh, dass der LEV im Landkreis bei der Landschaftspflege und dem Erhalt der Biodiversität so eine großartige Arbeit leistet und als erfolgreicher Brückenbauer zwischen den verschiedenen Akteuren dient.“