Pressemitteilung Nr. 22/2025
Emmendingen, den 24.07.2025
Zum 01.04.2025 hat Rüdiger Tonojan als Nachrücker von Alexander Schoch das Landtagsmandat im Wahlkreis Emmendingen übernommen. Er ist seit vielen Jahren kommunalpolitisch im Kreis aktiv, ist Kreistagsmitglied und im Vorstand des Kreisvorstands der Grünen. Im Landtag ist er Mitglied der Ausschüsse Umwelt und Ländlicher Raum.
Auf seiner Antrittstour durch die Gemeinden im Kreis besuchte er auch Bürgermeister Lars Brügner im Rathaus in Vörstetten, um sich ein Bild über aktuelle Herausforderungen und anstehende Projekte der Gemeinde zu machen.
Tonojan freute sich sehr, dass der Besuch noch zustande gekommen konnte, da sich Herr Brügner nach zwei Wahlperioden dazu entschieden hat, bei der anstehenden Bürgermeisterwahl im Oktober nicht mehr anzutreten.
Brügner betonte bei dem Treffen im schön sanierten Vörstetter Rathaus, dass es für die Gemeinde sehr wichtig sei, Teil des Verwaltungsverbands mit Denzlingen und Reute zu sein. Denn mit insgesamt sieben Mitarbeiter*innen kann die Verwaltung von den Synergieeffekten profitieren und die eigene Schlagkraft so erhöhen. Als Beispiele nannte er die gemeinsame Personalverwaltung oder die Bauleitplanung. Auf der anderen Seite ist die Gemeinde in der Verantwortung, wenn es um gemeinsame Finanzierungen geht, wie beim Neubau der Ruth-Cohn-Schule in Denzlingen.
Der Bürgermeister gratulierte Tonojan zu seiner Entscheidung, in den Landtag nachzurücken, gerade auch vor dem Hintergrund, dass der Abgeordnete sehr gut in der Kommunalpolitik verwurzelt ist, Themen und Abläufe daher kennt.
Ein Thema, das nicht nur in Vörstetten herausfordernd ist, ist die gesetzliche Ganztagesbetreuung der Kinder. In Vörstetten werde man am bisherigen Plan festhalten, Kernzeit und Nachmittagsbetreuung mit Betreuer*innen aus einem eigenen Pool zu gewährleisten. Die Betreuung in den Ferien, die auch vormittags stattfindet, muss von den Eltern vollumfänglich bezahlt werden, wie andere Ferienangebote etwa durch Sportvereine auch; allein mit der Kleinkinderbetreuung (U3) macht Vörstetten ein jährliches Defizit von rund 1,5 Mio. €.
Die Gemeinde konnte in den letzten Jahren einige Räumlichkeiten erwerben. Beispielsweise wurde eine zweigruppige Kinderbetreuung in einem Neubau platziert, in dessen Nähe das künftige Baugebiet „Krummacker“ liegen wird. Brügner ist mit dem Gewerbe- und Handwerkerangebot zwar zufrieden, eine Weiterentwicklung von Gewerbeflächen sei dagegen schwierig.
Er wünscht sich mehr Entscheidungsfreiheiten für die Bürgermeister und lobt in diesem Zusammenhang die Novelle der Landesbauordnung (LBO). Wie seine Kollegen, die Tonojan bereits besucht hat, wünscht er sich eine Entschlackung von Vorschriften und flexiblere Anwendungsmöglichkeiten und die Bereitschaft von Verantwortungs-übernahme. Eine Erhöhung der Bagatellgrenzen würde viel Arbeit ersparen. Mit Blick auf das Landratsamt, mit dem die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert, wäre bspw. bei Anträgen eine bessere Abstimmung der einzelnen Ämter untereinander zielführend. Die Absicht müsse die Lösung des Problems sein, nicht die Verhinderung.
Rüdiger Tonojan bedankte sich zum Ende des Gesprächs für den offenen Austausch und die gute Arbeit des Bürgermeisters, seinem Rathausteam und dem Gemeinderat. Hier in Kommunen wie Vörstetten werde Demokratie vorbildlich gelebt, sei es durch Vereinsarbeit oder gelebte Städtepartnerschaften.